Bei einem Forschungsprojkt am Haupttempel in Indore ist die Notwendigkeit der Kenntnis unterschiedlicher Werkstoffe im Bauwesen deutlich zu erkennen. An dem Bauwerk wurden über die Jahrhunderte deutliche Veränderungen vorgenommen.
Aus der ursprünglichen Fragestellung – Schäden an der tragenden Holzkonstruktion mittels zerstörungsfreien Messungen mit Ultraschallecho und Bohrwiderstand zu lokalisieren zeigte sich schnell, dass eine Untersuchung der Mauerwerkkonstruktion aus Ziegel/Mörtel bzw. Elementen aus schwarzem Basalt erforderlich ist.
Mauerwerkskonstruktion der unteren 2 Etagen aus schwarzem Basalt, teils mit Schäden
Weiter war eine Untersuchung der unterschiedlichen mineralischen Putze an den Wänden und die unterschiedlichen mineralischen Bodenaufbauten zum Verständnis der Schadensmechanismen erforderlich.
Materialuntersuchung von Holz vor Ort mit Bohrwiderstandsmessung an tragendem Balken; links defektes Ziegelmauerwerk
Bei dem vorliegenden Tempel ermöglichte nur eine Kenntnis der unterschiedlichen Werkstoffe Holz, Ziegelmauerwerk, Stein, Mörtel und Beton, die unterschiedlichen Schadensbilder bei den einzelnen Werkstoffen in ein globales Schadenszenario zu übertragen.
Risse im Ziegelmauerwerk in der 6. und 7. Etage, undichter mineralischer Bodenaufbau als Dachabdichtung auf 6. und 7. Etage
Die Erkenntnisse der Untersuchungen der unterschiedlichen Werkstoffe konnten in den Entwurf des leitenden Architekten integriert werden um einen denkmal- und ressourcenschonenden Umbau zu ermöglichen.
teils rissiger Boden bzw. Abdichtung auf Flügelbauten des Tempels aus mineralischen Baustoff